Stuttgart. In Baden-Württemberg haben Hybrid-Fahrzeuge ohne Stecker, auch als Vollhybride bekannt, im Juli 2024 die Spitzenposition bei den Neuzulassungen erreicht. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) übertrafen sie damit Benziner, Diesel, vollelektrische Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV).
Die Zahl der Neuzulassungen von Hybriden ohne Stecker stieg in Baden-Württemberg im Juli um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 10.234 Fahrzeuge. Dies entspricht einem Marktanteil von 28,9 Prozent (Juli 2023: 23,4 Prozent). In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 wurden insgesamt 65.110 Hybride ohne Stecker neu zugelassen, was einem Anstieg von 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (57.277) entspricht. Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes, sagt dazu: „Die aktuellen Zahlen zeigen eine Veränderung im Kaufverhalten. Viele Kunden bevorzugen offenbar eine Lösung, die Effizienz und Praktikabilität vereint.“
Zur Funktionsweise dieser Fahrzeuge erklärt Ziegler: „Hybride ohne Stecker, auch Vollhybride genannt, kombinieren einen Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor. Der Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor, zum Beispiel beim Anfahren und Beschleunigen, was zu einer Effizienzsteigerung führt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten kann das Fahrzeug kurzzeitig rein elektrisch fahren. Die relativ kleine Batterie wird durch Rekuperation beim Bremsen und durch überschüssige Energie des Verbrennungsmotors geladen. Im Gegensatz zu Plug-in-Hybriden ist keine externe Aufladung nötig.“
Der Trend zu Hybriden ohne Stecker zeigt sich auch im baden-württembergischen Gebrauchtwagenmarkt. Hier verzeichneten diese Fahrzeuge einen Zuwachs von 55,2 Prozent auf 5.828 Umschreibungen im Juli. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 erreichten sie einen Anteil von 6,6 Prozent an allen Gebrauchtwagenverkäufen im Bundesland.
Auch Plug-in-Hybride (PHEV) verzeichneten in Baden-Württemberg einen Zuwachs. Mit 3.300 Neuzulassungen im Juli stiegen die Zahlen um 25,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ihr Marktanteil erhöhte sich auf 9,3 Prozent. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) in Baden-Württemberg um 33,2 Prozent auf 5.190 Einheiten zurück. Ihr Marktanteil sank von 22,6 Prozent im Juli 2023 auf 14,7 Prozent.
Der Verband geht davon aus, dass der Trend zu Hybrid-Fahrzeugen in den kommenden Jahren anhalten wird. „Die Automobilindustrie und der Handel werden ihr Angebot entsprechend anpassen müssen“, so Ziegler abschließend.